08.04.2016  /  Regina  /  Kategorie: Plattentaschen-Check

Nachdem ich in letzter Zeit sehr viel in Bars und kleineren Lokalitäten gespielt habe, freue ich mich nun endlich wieder auf einen Club-Gig: Samstag Nacht im Golden Gate! Lustigerweise habe ich dort das erste Mal in Berlin aufgelegt. Das ist nun ziemlich genau sechs Jahre her und ich freue mich sehr auf ein kleines Comeback. Die Partyreihe nennt sich clap.dance.repeat und hat sich der Geschlechtergleichheit hinter den Decks verschrieben, heißt zwei weibliche und zwei männliche DJs gestalten die Nacht. Seit dem Start vor round about einem Jahr waren da schon viele von mir geschätzte Ladys am Start, wie Ena Lind und Dasco von Mint, Lola Luc oder auch Kate Miller, und natürlich auch ebenso talentierte Herren wie ASA 808, Jessa Mine und Gustav. Am kommenden Samstag spielen die Australierin Eluize (unbedingt reinhören) sowie Just William und Erik Plankton – hinter diesen beiden Pseudonymen verbergen sich zwei doch recht bekannte DJs, so viel sei verraten. Mich hört ihr von 0-2.30 Uhr und es wird musikalisch in Richtung meines Sets im SchwuZ gehen.

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clap.dance.repeat mit Eluize, Erik Plankton, Just William und Zola
Golden Gate, Dircksen- Ecke Schicklerstr., Berlin-Mitte
9. April, Samstag, 24 Uhr bis… spät früh

Delta Funktionen – A New Planet (Shipwrec)

Wahnsinn. Da fühle ich mich sofort auf eine Odyssee im Weltraum versetzt. Durchs Goldene Tor in die Schwerelosigkeit. Über neun Minuten baut Delta Funktionen da einen irren Acid-Trip mit fiesem Elektro-Beat und dramatischen Synths auf. Schmeißt die Nebelmaschine an! So etwas wie die Berghain-Version von Afrika Bambaataas “Planet Rock” oder auch Drexciyas “Astronomical Guidepost”. Dazu könnte man gut einen Exkurs über Afrofuturismus und dessen Ausprägung in der afroamerikanischen Tanzmusik anbringen, zurück zu Delta Funktionen: Der in Berlin lebende Niederländer spielt übrigens beim 6. Geburtstag vom About Blank Ende April, das sei schon mal im Kalender notiert.

Anno Stamm – No One Else (All City)

Noch so eine spacige Angelegenheit: Der neuste Release von Anno Stamm, auch bekannt als Anstam oder Lars Stöwe auf dem irischen Label All City, auf dem kommende Woche auch sein Album To Gravit And Symmet We Rhyth erscheinen wird. In meinem Favourite-Track “Charge It Up To My Account” wurde ordentlich mit den klassischen Drumcomputern gespielt, die Bassdrum pumpt ordentlich, während sich der eindringliche Acid-Schauer darüber legt. Da kann man sich schon mal verlieren.

Zombie Nation – Money Talks (UKW)

Puh, Zombie Nation: Ein Münchner Produzent, der im Jahr 2000 einen internationalen Chart-Hit mit “Kernkraft 400” landete. Fand ich damals mega, hab ich mir natürlich als Maxi-CD im Mediamarkt gekauft (oder war’s auf der Bravo Hits?) und in der nächstgelegenen Dorfdisco in der bayerischen Provinz reingezogen. Auf diese doch recht kommerziellen Rave-Hymne folgten einige Releases auf Zombie Nations eigenem Label UKW, die ich nun erst für mich entdeckt habe. “Money Talks” erschien 2006, auf dem Höhepunkt von Electroclash bzw. als Indierock zunehmend elektronisch geworden war, und dieser Kontext lässt sich wohl hier auch nicht verleugnen. Die Verzerrer leisten ganze Arbeit, der Text ist, nun ja, eher simpel, aber das gesamte Arrangement überzeugt mich doch sehr.