Tief is the message! Ted Pikul, seines Zeichens Teil der Tiefhausmusik-Posse, ist diesen Freitag an den Decks im Mein Haus am See (Brunnenstr. 197/198, Berlin-Mitte) zu finden und bringt feinste Vinylperlen für die Ohren mit. Für alle, die lieber in die Tiefe als Breite gehen. Wir fragten Ted Pikul schon vorab, ob wir mal einen Blick in seine Plattentasche werfen dürfen – hier also drei Tracks, die es ganz sicher auch am Freitag (6. Februar, ab 22 Uhr) im Haus am See zu hören geben wird.
Luv Jam – Californian Freestyler (Jacob Korn Rmx) (We Play House)
Eine We Play House Recordings habe ich meistens in meinem Plattenkoffer dabei, weil die leichte Prise belgischer House-Idealismus immer wieder gut ist, wenn es auf der Stufenleiter für positive Atmosphäre noch ein Stück weiter nach oben gehen darf. Dieses Mal wird auf jeden Fall die neue Platte von Luv Jam eingepackt, denn der “Californian Freestyler” im Jacob Korn-Remix verteilt eine zusätzliche Portion gute Laune. Ganz im Trend des vergangenen Jahres lässt auch der Sound des Remixes eine 90er-House-Veröffentlichung vermuten. Vom Start weg stampft die raue Kickdrum los und sagt gleich mal deutlich an, wo die Reise hingeht. Spätestens wenn der gute alte Piano-Chord einsetzt, sollten alle offenen Fragen geklärt sein. The Good old traditional Way eben.
Mathew Jonson – Typerope (Itiswhatitis)
Die Typerope EP ist jetzt mehr als zehn Jahre alt und gehörte damals mit zu den ersten Platten, welche ich mir so als DJ-Neuling geleistet habe. Später kam zwar noch die ebenso geniale “Decompression EP” auf Minus, aber Mathew Jonson-Fan wurde ich im ersten Augenblick durch diese Scheibe hier. Im Gegensatz zu späteren Jonson-Tracks war “Typerope” noch etwas geradliniger, hatte aber schon die magischen Synthsounds mit dem typischen Anteil kanadischer Verträumtheit. Diesem Titel kann man sich einfach nicht entziehen, denn die markante Baseline nimmt einen sofort gefangen und lässt einen nie wieder los. Bei mir ist das zumindest seit über zehn Jahren der Fall.
T.R. Early Earl – Turn Loose (Nsyde)
Wenn man “Nsyde Music” liest und sich deren neueste Platte anhört, könnte man auf den ersten Blick einen US-Import vermuten. Damit liegt man aber sehr daneben, denn die Homebase ist Berlin und T.R. Early Earl ist ein neues Pseudonym vom allseits bekannten Christopher Rau. Warum ein neuer Name her musste, hört man schnell heraus. Ähnlich wie schon bei der neuen Luv Jam heißt es auch hier: Back to Basics. Die Drums kommen deutlich unverfälscht mit dem maximalen „Early“-Faktor aus dem Speaker gesprungen und der Moog dreht nostalgisch seine Runden. Insgesamt ist das alles sehr charmant geworden und findet so den Weg in meinen Plattenkoffer für den Freitagabend.