Fast genau ein Jahr nachdem ich zusammen mit Break SL in der Koralle in Dresden die Musik an- und ausmachte, geht es ein weiteres Mal in die Neustadt, dieses Mal jedoch zusammen mit Philipp Olf und Gnista. Letzterer kommt selbst aus Dresden und agiert seit langem in der Szene unter diversen Namen wie Tharsis Shelter Unit oder DJ Detox. Doch egal wie, geil klingt’s immer. Wir freuen uns darauf, mit ihm aufzulegen und fragten schon mal vorab nach, was denn so in seinem Plattenkoffer für Freitag gelandet ist. Die stilistische Bandbreite reicht dabei von wavigem House über “Techno/Electro/Was-auch-immer-Platten” bis hin zu EBM-Brettern und dreckigen Industrialtracks.
Timothy J. Fairplay – Revenge Fantasy (Emotional Response)
Klasse EP mit Remixes von Scientific Dreamz Of U, Alessandro Parisi, Perseus Traxx und Antenna, dessen Neuinterpretation von „Night Ferry“ ihr euch oben anhören könnt. Herausgekommen ist ein wunderschöner, waviger Track von Timothy J. Fairplays Housetrack von 2015. Ich mag, wie Antenna die Stimmung des Tracks auf luftig, leichte Höhe bringt. Der sich dezent einfügende, gebrochene Beat und die fetten FM-Synths erinnern mich an jazzigen 90er-Jungle à la Dillinja (zum Beispiel „Deep Love“) oder Photek. Ich habe mir die Scheibe vor einige Monaten im Fat Fenders aus den News gegriffen und seit dem häufig zu Hause laufen lassen. Im Club braucht sie noch etwas mehr Auslauf.
Robert Crash – Ultimate Traxxx (Creme Organization)
Robert Crash’s EP auf Creme Organization ist eine meiner liebsten Techno/Electro/Was-auch-immer-Platten – alles ist so herrlich schräg und verschroben! Das ganze ist irgendwie Acid, ohne dass irgendwann das Gefühl aufkommt, man hätte es schon tausend Mal gehört. Wenn ich mich auf einen Favoriten festlegen müsste, dann wäre es wohl der Track „Fabric“ (der einzeln leider im Netz nicht zu finden ist). Diesen, oder den ersten Track („Gigolo“), werde ich am Wochenende auf jeden Fall spielen!
Trevor Jackson – Metal Dance 2 (Strut)
Super vielfältige Compilation, zusammengestellt von Trevor Jackson – der mit einem unglaublichen Talent für so etwas gesegnet ist (vergleiche „Science Fiction Dance Hall Classics“ auf On-U Sound). Auch hier fällt es mir schwer, einen Favoriten zu benennen, Visage’s „The Anvil“ (extended Mix!) hat auf jeden Fall einen super Drive. Wie der Titel schon sagt, verbindet die Compilation harte EBM-Bretter, New Wave und dreckige Industrialtracks. Dabei sind unter anderem Musiker wie Haruomi Hosono (Yellow Magic Orchestra), Ministry, Tuxedomoon, Psyche und Esplendor Geométrico. Habe die Compilation letztens von einem Kumpel im „besten Pop-Up Store der Stadt“ erworben (Grüße an Ober Mannkind) und kann am Wochenende erstmals ein paar der Lieder spielen.