Eigentlich stammt Lucia Schober aka Lusja aus Rosenheim. Später ging es dann nach Bayreuth, wo sie neben ihrem Studium unter anderem beim Uni-Radio mitgewirkt hat und schon damals auch hin und wieder eher hinter statt vor dem DJ-Pult zu sehen und hören war. Doch inzwischen lebt sie in Berlin schickt von hier aus über zahlreiche Social-Media-Kanäle ihre Liebe zur Musik hinaus in die Welt. Da wären neben ihren tollen LoFi-HipHop-Mixen auf Soundcloud zum einen ihre ebenso tollen und vielseitigen Spotify-Playlisten. Doch auch bei Twitter und Facebook haut Lusja regelmässig Musiktipps raus, die es mehr als verdient haben, ausgecheckt zu werden. Doch auch in Sachen Memes und Filmen ist sie bestens bewandert. Unter anderem darüber sprachen wir mit Lusja im Interview zum neuen Ashorecast, der zwar reichlich lange Anlauf brauchte, dafür aber mehr als punktgenau und mit 10er-Haltungsnoten zwischen HipHop, House und Disco auf unserer Soundcloud landete. Vielen lieben Dank dafür!
Lucia, in deiner Twitter-Bio nennst du dich u. a. “Movie, Music & Meme Enthusiast”. Es ist die Zeit der Jahresendlisten, was waren deine drei Lieblingsmemes 2018?
Drei Memes, bei denen ich sehr laut lachen musste, natürlich super subjektiv:
- Walking into 2018 (#mood)
- Shitty Future Memes (Pure Tragikomik)
- Wholesome Memes mit Hunden (ich lache sehr leicht)
Und was hat dir in Sachen Filmen und Musik dieses Jahr besonders gefallen?
Das beantwortet zwar nur so halb die Frage, aber es gibt drei Serien, die ich dieses Jahr gesehen habe und die mich auch in Sachen Musik sehr angesprochen haben. Das war zum einen Mindhunter auf Netflix, mit dem besten 70ies Soundtrack, Forever auf Prime, ebenfalls sehr gut ausgewählte Musik und schön weird, und zuletzt noch Wanderlust, ebenfalls auf Netflix und mit einem tollen Soundtrack. Alles sehr empfehlenswert.
Wie fing das mit der Musik bei dir an, und wann kam zum Hören auch noch das Auflegen dazu?
Meine Eltern haben glücklicherweise einen ziemlich breiten Musikgeschmack, der auf mich abgefärbt hat – als 3-Jährige habe ich am liebsten zu Chaka Khan mitgesungen (“Aiii wemmi woman”). Bei meinen Eltern läuft eigentlich immer Musik, von Bossa Nova über Disco bis zu Classic House. Zu Schulzeiten war ich dann eine von denen, die zu Partys ihre Mix-CDs mitbringen sollte. Alle meine Freunde haben auch am laufenden Band Mix-CDs oder Tapes von mir bekommen. Die hatten keine Chance, nein zu sagen.
Als ich 2008 an die Uni kam, habe ich beim Uniradio Schalltwerk mitgemacht. Ab dem 2. Semester hatte ich für mehrere Jahre meine eigene kleine Sendung, die wir online aus einem Kabuff im Naturwissenschaftlichen Gebäude gestreamt haben. Als dann die Uniradio-Partys anstanden, wurde ich da mit reingeworfen und habe meine ersten “Sets” gespielt – damals ohne Vorhören mit Virtual DJ.
Über die Jahre wurde ich dann von befreundeten Veranstaltern relativ regelmäßig gefragt, ob ich mit auflegen kann, vor allem im von Studenten geführten Club & Café Glashaus und anderen kleinen Lokalitäten. Das habe ich vor allem dem Dirk (aka Marbod) und dem Max (aka Höfig) zu verdanken, die sehr viele schöne Sachen organisiert haben und mich dazu immer wieder eingeladen haben. Danke, Jungs!
Du hast in Bayreuth studiert, wohnst jetzt aber schon eine Weile in Berlin. Verfolgst du noch, was in Sachen Partys und Musik in deiner alten Wahlheimat geht? Was geht neben Vorlesungen und Seminaren in der Stadt noch so?
Genau, nach 14 Semestern war ich dann endlich fertig und bin Anfang 2016 für einen Job hierher gezogen. Bayreuth ist leider kein Ort, der die Leute bei sich hält, weshalb viele tolle Glashaus-Veranstalter nach dem Studium ebenfalls die Stadt verlassen haben. Da hat sich über die Jahre viel verändert. Aber eine Konstante ist auf alle Fälle Max (Höfig), der mit Saalmitte immer noch regelmäßig sehr tolle Partys und Open-Airs organisiert.
Nicht nur deine Mixe auf Soundcloud finden viele Hörer, sondern auch deine tollen Spotify-Playlisten, die du regelmässig raushaust. Woher kommen deine Ideen für jede einzelne Playlist und welche zwei oder drei würdest du den Leuten besonders ans Herz legen?
Haha, Danke! Es fängt eigentlich immer mit 1-2 Songs an, die ich irgendwo eher zufällig aufschnappe. Manchmal trifft das dann genau eine Stimmung, die ich seit einer Weile mit mir herumtrage – und die muss dann raus. Ich sammle alles, was dazu passt, über eine Weile erstmal ein und lege es für mich ab. Wenn genug Material da ist, sortiere ich noch ein bisschen nach Dramaturgie und dann bin ich bereit, sie auf öffentlich zu stellen.
Für meine aktuellste Playlist auf Spotify hast sogar Du mich inspiriert, als ich einem deiner Monatsmixe auf The Marías gestoßen bin.! Das war für mich auf alle Fälle der Startpunkt.
Immer noch sehr gerne mag ich meine Sleepyhead Playlist. Die habe ich mal angefangen, als ich nicht einschlafen konnte, während mein Freund schon neben mir geschnarcht hat. Alles, was an Playlisten von mir auf Spotify so herumschwirrt, bekommt auch ab und zu neues Futter, wenn ich was Passendes finde. Das wächst so vor sich hin.
Vielen Dank für deinen Ashorecast! Wo und wie hast du ihn aufgenommen, gab’s ein bestimmtes Konzept dazu oder hast du einfach losgelegt?
Ich habe die Aufnahme schon ziemlich lange vor mir her geschoben. Ich hatte mega Respekt, weil für den Ashorecast ja schon so einige große Namen (und eine Million Mal professionellere Leute) einen Mix gemacht haben und ich ehrlich gesagt total Schiss hatte. Aufgenommen habe ich dann aber letztendlich eines Sonntagabends zuhause, mit meinem uralten Laptop und einem Hercules Controller.
Also, ich habe sehr lange überlegt, was ich eigentlich reinpacken will. Daraus ist dann eine Art Best-Of der letzten fünf Jahre geworden, das sich von Instrumental HipHop bis House zieht. Das war die Musik, mit der ich mich so mit am meisten beschäftigt habe – unter anderem durch meinen Freund Carlos, der als Made in M Beats produziert. Mir gefällt, wie gut House und Lo-Fi Beats aktuell zusammenpassen. Wenzel, der ja auch den Ashorecast #71 gemacht hat, hat mal einen schönen Artikel bei der Juice darüber geschrieben.
Wo wird man dich bald mal wieder “in echt” auflegen hören können?
Aktuell ist nichts geplant! Aber ich freue mich natürlich, wenn ich neue/alte Freunde demnächst wieder mit einem kleinen Warm-up unterstützen darf.
Tracklist
Glenn Astro (Forgotten Intro) 4 My Peeps
Made In M & Smuv – Time To Grow
FloFilz – Late Night Cruise
Joss Moog – Wil
Henace – Fonk
Les Sins – Bellow
Mndsgn – Cosmic Perspective
Detroit Swindle – Ketama Gold
The Planty Herbs – Mood
Brame & Hamo – Garlic Fist Bump
Girls Of The Internet – When U Go
Lay-Far – Lock & Rock
Purple Velvet – Back On The Boulevard
Oliver Cheatham – Get Down On Saturday Night
Jay West – Now That You Know
Lusja kann man bei Soundcloud, Facebook, Twitter, Spotify und Tumblr folgen.