16.03.2016  /  Guido  /  Kategorie: Platte der Woche

PDW Wbeeza - Expressions Of Love

Das zweite Album von Thomas Brown alias Wbeeza ist zum Ende des vergangenen Jahres erschienen und vielleicht auch unter anderem dadurch in der öffentlichen Wahrnehmung leider etwas untergegangen. Expressions of Love ist sein erstes Vinyl-Doppelalbum, denn sein Erstling Void aus dem Jahr 2010 ist lediglich als CD und Download erschienen. Die Musik von Thomas Brown ist eindeutig von Detroit-House inspiriert und man könnte vermuten, dass er auch einer aus der alten Garde der Motor City ist. Doch dem ist nicht so, denn Wbeeza stammt aus London und wurde erst 2009 von Third Ear entdeckt. Drei Tracks von seinem Album haben es mir besonders angetan und diese möchte ich kurz vorstellen:

Wbeeza – “Cosmic Jazz”

Schon der Titel lässt es erahnen, Wbeeza hat eine große Affinität zum Jazz und macht das auch in seinem Album deutlich. “Cosmic jazz is the ultimate groove” hört man hier in einer ständigen Wiederholung und das war es dann auch mit dem Jazz in diesem Titel. Es ist also mehr eine Ansage, welche unterstützt durch einen klassischen Detroit-House-Groove als ein Versprechen gesehen werden kann. Da kommt also noch was.

Wbeeza – “It’s A Sign”

“It’s A Sign” ist die direkte Fortsetzung von “Cosmic Jazz” und jetzt geht es auch instrumental mehr in Richtung Jazz. Die Grundlage ist ein verspieltes Bläser-Sample, welches durchgängig zu hören ist. Immer wiederkehrend ist noch ein Jazz-Piano zu hören, welches dem Titel seine Harmonie zurückgibt. Ebenso interessant ist noch die Einleitung mit dem Sample “…black people are running” und dem einsetzenden “it’s a sign”. Der Titel hat also auch eine politische Dimension. Spätestens hier erkennt man als Hörer, dass Wbeezas Album irgendwie mehr ist als einfach nur Musik.

Wbeeza – “Expressions Of Love”

Der namensgebende Titel des Albums wurde von einem Stevie Wonder-Zitat abgeleitet, welches sich auch auf dem sehr farbenfroh gestalteten Cover wiederfindet. Das Sample mit dem Zitat wird immer wieder wiederholt bis zu einer Auflösung nach etwa acht Minuten Spielzeit. Danach ist auch noch lange nicht Schluss, weil der Track eine monumentale Länge von fast 15 Minuten hat. Über die gesamte Zeit lässt sich vieles wiederfinden, was den Sound von Wbeeza typischerweise ausmacht. Besonders markant sind natürlich die African Percussions, welche man aus vielen anderen Wbeeza-Veröffentlichungen kennt. Sehr interessant finde ich an diesem Titel, dass er sich mit dem Break bei acht Minuten in zwei unterschiedliche Stimmungen aufteilt. Zu Beginn herrscht eine eher jazzige, melancholische Stimmung vor, welche dann in eine sehr harmonische, fröhliche Stimmung umschlägt.