Wie verhält sich das nun mit dem Rap der 10er Jahre? Wird das Rad noch neu erfunden? Muss es das überhaupt? Eine durchaus bekannte Fragestellung, jedoch sollte vielleicht vorgeschalten werden, wie Hip-Hop frisch klingen und gleichermaßen dem oft erwartetem Gefühl von “Realness” und wärmender Nostalgie gerecht werden kann. Wem da die Chromfelgen und Hustensaftspritemischungen von ASAPs und Lamars zu fremd erscheinen und für die, denen die Synthetik und Laserschwertigkeit des “Instrumental-Hip-Hop” dieser Tage à la Lotus, Pritchard, Mohawke etc. dem Wunsch ebenso wenig näher kommen, dem sei vielleicht Tableek mit seinem Projekt Tabula Rasa ans Herz gelegt.
Maspyke – No Big Deal
Er, ein Drittel der Rapformation Maspyke, veröffentlichte im März dieses Jahres eine 2-Track-7-inch in feinster Jazzy Sport-Manier. Für die wohlfühligen Rhodes- und groovenden Drumsamples zeigten sich die eher unbekannten Produzenten Daktur Banff und Chill Rock verantwortlich. Ein Sound, der stark an Vorreiter wie DJ Mitsu The Beats oder Grooveman Spot erinnert. Richtig, die große Reformation wird hiermit nicht heraufbeschworen, aber so kann es heutzutage auch klingen ohne ausgelutscht zu sein.
Erschienen ist die Scheibe auf dem beachtenswerten französischen Label Faces, dessen Auskopplungen hervorragend den Spagat zwischen modernster Hip-Hop-, Beat- und Housekultur machen. Da ist kein geringeres Tochterlabel als MCDE durchaus gut beherbergt und vermutlich schon über die Fußstapfen der Eltern hinausgewachsen.
Ab sofort lassen wir von Zeit zu Zeit einen guten Freund oder Musiker die Platte der Woche für uns auswählen und darüber schreiben. Los geht’s mit Shape, den wir schon ewig kennen, als Mensch und Beat-Connaisseur schätzen. Checkt seine Mixe, sagt hallo bei Facebook und kommt am 20. April ins Trixxxter, wo er zusammen mit uns auflegen wird.