Die besten Dinge kommen manchmal ohne langes Suchen zu einem. So wie an diesem Donnerstag im vergangenen Dezember, bei dem die Dystopian-Crew zum Labelshowcase in die Kantine am Berghain lud. Felix K, Don Williams, Alex Do und Rødhåd, ein wunderbares Line-up mit jeder Menge Locals vor und hinter den Decks. Auch im Publikum und mir vorgestellt durch Schnesen: Martsman, der mir bis dahin ehrlich gesagt noch kein Begriff war, aber bereits seit 2005 mit mal entkernt sphärischem wie ebenso zupackend treibendem Drum’n’Bass auf Labels wie Hidden Hawaii, Alphacut Records oder Med School von sich reden machte. Kein Wunder also, dass ich seine Tracks bisher überhörte, war Drum’n’Bass bis auf wenige Ausnahmen doch bisher nie wirklich meine Baustelle. Doch mit “Shrank/NYCD” auf Pushing Red hat es der Berliner nun auch in meine Plattentasche geschafft. Darauf zu hören: Zwei Stücke, die das Hard Wax als “Fine, techy UKG leaning tracks” bezeichnet und meiner Meinung nach mindestens den Zusatz “Tip!” verdienen.
“Shrank” startet als reduzierter Garage-Beat mit rasselnden Hi-Hats und einer grob federnden Bassline. Kurz vor der Hälfte des Tracks gesellt sich dazu eine warme aber nicht zu aufdringliche Fläche, alle Zutaten sind perfekt ausbalanciert und lassen das Gemäuer doch ordentlich wackeln. Hit! Ebenso auf der Flip dann “NYCD”, das ein wenig mehr gebrochen die perfekte Route zwischen Dub Techno und -Step einschlägt und alles mit wild flirrenden Sounds und massig Bass-Stabs garniert ohne auch nur einen Bruchteil seiner Deepness aufzugeben. Ach, scheiß auf “Tip”, das sind “Killer”!