22.04.2013  /  Jan  /  Kategorie: Platte der Woche

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Laurel Halos Musik war bisher süß und gleichzeitig psychedelisch verpeilt. Durch sphärischen Gesang, Synthmelodien und synkopierte Taktstolperei kann man ihre Platten zwischen Vondelpark und Hype Williams ins Regal stellen, doch mit ihrer neuen EP auf Hyperdub rückt sie nun näher an die Musik ihrer Heimat heran: Laurel Halo stammt aus Ann Arbor, Michigan – quasi drei Steinwürfe von Detroit entfernt – und mit “Behind The Green Door” (VÖ: 20. Mai) bringt sie Detroit Techno in Einklang mit ihrer Liebe zu britischer Bassmusik. Alle vier Tracks sind mit ihrem analogen Setup aufgenommen, das sie für ihre Live-Gigs nutzt. Rotzig und kraftvoll sind sie geworden, mit Schmackes für jede Tanzfläche, aber Dank der Melodien und Anklänge an ihre früheren Ambientstücke auch wiederum gut geeignet für die Kopfhörer.

“Throw” eröffnet die EP, mit seiner schrägen Pianoattacke ist es gleichzeitig auch ein Highlight der Platte. In “UHF F/O” schleppt sich ein dumpf polternder Riddim dahin, scheinbar abgebremst vom Subbass und schließlich überlagert von einer ihm Halt gebenden Steeldrum-Melodie. “NOYFB” eiert schön neben der Spur und bleept sich mit Störgeräuschen und intergalaktischen Funkwellen nach Detroit. Dort steht am Ende dann nur noch die “Sex Mission” an, welche am stringentesten geradeaus läuft und der perfekte Abschluss für Hyperdub Nr. 71 ist. Laurel Halo führt uns mit “Behind The Green Door” ein Stückchen weiter auf die Tanzfläche als sonst von ihr gewohnt, aber auch das macht sie stilsicher und mit gewohnter Lässigkeit.