01.09.2012  /  Jan  /  Kategorie: Platte der Woche

Kieran Hebden ist einer der wenigen Musiker, die sich mit jedem Album ein Stück weit neu erfinden, neue Wege einschlagen und dabei trotzdem eine Konstante bleiben. Hebdens derzeitiger Weg führte – ähnlich wie bei seinem Kollegen und Freund Caribou alias Daphni – direkt auf die Tanzfläche. Mit seinem aktuellen Album Pink ist er dort nun angekommen, dreht sich um und wirft einen langen Blick zurück.

Pink erscheint nur als Download, allein Japan bleibt eine limitierte CD-Veröffentlichung vorbehalten. Nur zwei der acht Stücke sind bisher unveröffentlicht, die restlichen sind innerhalb des letzten Jahres bei Text Records als Vinylsingles erschienen.

„Locked“ markiert den großartigen Einstieg ins Album und über die irgendwo zwischen Hip Hop und Dubstep angesiedelten und gebrochenen Lo-Fi-Drums legen sich nach und nach die für Four Tet so charakteristischen Zupf- und Streichinstrumente. Insgesamt erinnert das noch am ehesten an Four Tets musikalische Vergangenheit, von da an übernimmt nämlich der gerade Takt. “Lion”, eines der bisher unveröffentlichten Stücke, marschiert von Anfang an im Viererschritt und ist mit seinem sehr langsamen Aufbau auch sehr DJ-freundlich gestaltet. „Pyramid“, „Pinnacles“, „128 Harps“, „Jupiters“ und „Ocoras“ sind allesamt schon bekannt.

Der zweite neue Track ist “Peace On Earth” und ein wahres Juwel: Beat- und schwerelos steigern sich die Synthesizer zu einem Wirrwarr an Harmonien und richtig episch wird es ab der Häfte, wenn der Bass einsetzt. Als vorletzter Track ist”Peace On Earth” ein grandioser und unerwarteter Höhepunkt, der einen auf einem sonst extrem tanzbaren Album innehalten lässt. Und welchen Weg nimmt Kieran Hebden wohl als nächstes?