Wer im Dickicht des Berliner Veranstaltungs-Dschungels mit offenen Ohren unterwegs und mit einer Vorliebe für House und Techno der spezielleren Sorte unterwegs ist, der weiß natürlich, was hinter dem Kürzel O.H.I.D. steckt: Our Hobby Is Different nämlich, ein kleines Kollektiv von Musikliebhabern, Veranstaltern und DJs, die bereits Nächte in der Loftus Hall, im Raum, Freudenreich oder Humboldthain mit Gästen wie Henning Renken, JR Seaton, DJ Richard und Dresvn auf die Beine stellten.
Einer der Resident-DJs von O.H.I.D. ist Sören Miehe, dessen neuestes Set auf Soundcloud mit seiner Mischung aus Disco, House und melodiegetränktem Boogie uns so gut gefällt, dass wir es nicht nur kurzerhand zu unserem Mix der Woche erklären (und damit endlich auch diese Rubrik wiederbeleben), sondern Sören auch gleich noch ein paar Fragen zu seiner Musik sowie Our Hobby Is Different stellten und zwei Gästelistenplätze für das kommende Wochenende in der Griessmühle locker machen ließen – denn dort wird er neben Phuong Dan und Tussn von der Pudel-Crew aus Hamburg sowie Neuköllns Discokönig Wahid Paradis, Bastus und einigen mehr als Teil des O.H.I.D.-Slots auflegen.
Sören, dein Mix ist sehr funky, discoid, melodisch, hier House, da Boogie, stets etwas untertourig entspannt. Wo liegen deine musikalischen Wurzeln?
Generell sieht es in meinem Plattenregal stilistisch sehr bunt aus. In Clubs spiele ich heute überwiegend House und Disco, doch wenn ich mich festlegen müsste, liegen meine musikalischen Wurzeln im 60s Garage- & Blues-Rock sowie Jazz. Das ist für mich Musik, die mich seit vielen Jahren immer auf’s Neue überrascht und begeistern kann.
Wann hast du den Mix aufgenommen?
Vor zirka vier Wochen war ich mit zwei gut befreundeten Nachbarn in einer Bar um die Ecke. Sie sind ein Paar und haben mir an diesem Abend erzählt, dass sie ein Kind erwarten. Ich habe mich sehr drüber gefreut und hatte extrem gute Laune, als ich wieder in meiner Wohnung war. In solchen Situationen nehme ich gerne Musik auf, die Stimmung ist ja immer Teil der Aufnahme. Ich habe eine Flasche Wein geöffnet und ohne Vorauswahl losgelegt, die gespielten Platten habe ich allesamt diesen Sommer sehr gerne gespielt.
Du kommst ursprünglich aus Mainz, wann hat es dich nach Berlin verschlagen?
Ich bin in Bremen geboren und aufgewachsen, in Mainz habe ich studiert, dort habe ich mit dem Auflegen begonnen. Nach Berlin bin ich aus verschiedenen Gründen gekommen: unter anderem war es die Arbeit, der Wunsch nach frischem Wind und doch irgendwie auch ein bisschen wegen der Musik. Es haben viele Dinge zusammengepasst, die dazu geführt haben, dass ich hergezogen bin.
Wie bist du zu O.H.I.D. gekommen und was zeichnet die Crew aus?
Ich erinnere mich noch ziemlich gut an den Abend, als Jan – er hat O.H.I.D. vor nun etwa viereinhalb Jahren ins Leben gerufen – und ich uns kennengelernt haben. Mir hat es in dem damaligen Club Raum, den er unter anderem mitbetrieben hat, sehr gefallen. Ich war relativ neu in der Stadt, suchte Anschluss und habe ihn angesprochen. So habe ich dann auf der darauf folgenden Party gespielt und wir haben schnell gemerkt, dass wir als Team gut zusammen passen. Vollständig wurden wir dann ein paar Monate später, als Bastus dazu kam. O.H.I.D. ist für mich bis heute ein unheimlich spannendes Projekt, weil wir uns stilistisch nicht auf eine Sparte festlegen, sondern versuchen, sehr vielfältige Künstler einzuladen. Mal liegt der Fokus eher auf Techno, an anderen Abenden spielen Musiker, die eher House und Disco bevorzugen. Darüber hinaus kommt es immer wieder zu genreübergreifenden Überraschungen: generell freuen wir uns darüber, wenn sich ein DJ auch mal an Musik traut, die nicht so oft in den Clubs dieser Stadt zu hören ist.
Wir verlosen 2×1 Gästelistenplätze für die Party in der Griessmühle vom 7. bis 10. November. Schickt uns einfach bis Freitagmittag eine E-Mail mit dem Betreff “OHID” und hofft auf euer Losglück!
Tracklist
1. Prins Thomas – Rat’s Poem (Prins Thomas Miks)
2. Wolf Müller – Lagerfeuer Tanz
3. Christian S. – Drifting
4. Rhye – The Fall (Maurice Fulton Remix)
5. In Flagranti – Dope As Shit
6. Canyons – Fire Eyes (Jacques Renault’s Living In The Jungle Mix)
7. Max Graef – Drums Of Death
8. Chicago Damn – Temporary Transgression
9. Baba Stiltz – Principles
10. Future Four – Gwad Bwash
11. Damiano von Erckert – Planets