Nachdem Oliver Goldt dieser Tage für uns schon das neue Millie & Andrea-Album standesgemäß als “Platte der Woche” lobhudelte, geht heute auch noch die Ashore-Auszeichnung “Mix der Woche” an Andy Stott und Miles Whittaker. Gemeinsam mit Gary Howell alias G.H. veröffentlichten die beiden in den Jahren 2008 und 2009 auf ihrem Label Hate dreckig-direkten Jungle-Breakbeat-und-Drum-n’Bass-Wahnsinn, der ungeschliffen und roh in guter alter Neunziger-Manier daherkam und angeblich auch aus ebenjener Zeit stammt:
Majority of the material on this label is previously unreleased, original junglist hardcore dating back to 1991-1994 from producers who wish to remain anonymous. A carload full of dubplates and DAT tapes full of unreleased material was handed over to the label at Sowerby bridge in Yorkshire sometime in 2008. The material (several hundred original tracks) has been gradually catalogued with a few tracks already planned for release this year.
Ob nun tatsächlich anonym und aus fremder Feder oder doch von Stott & Co selbst produziert – die fünf beziehungsweise sechs Hate-Katalognummern machten stets mächtig Bock auf noch mehr, doch 2009 war Schluss. Nun geht es vielleicht weiter, zumindest gibt es seit zwei Wochen ein erstes neues Lebenszeichen in Form eines Mixtapes namens Bad History, das auf 400 Stück limitiert und bei Boomkat natürlich schon wieder längst vergriffen ist (meines landet die Tage hoffentlich endlich im Briefkasten).
Unknown Artist – Pretty Boy (GFTUA Mix) (Hate002)
Doch schon zuvor machten Hate als Trio wieder auf sich aufmerksam, denn Anfang 2014 spielten sie eine ihrer raren Shows in Schweden und entschlossen sich dazu, ihre 40-minütige Mixsession aus bislang unveröffentlichtem Material auf Tape zu bannen. Daraus wurde dann die A-Seite dieses Tapes, während auf Seite B ein Mix aus alten Hate-Releases zu hören ist. Und weil man bei Boomkat und Hate scheinbar Mitleid mit all jenen hat, die kein Tape abstauben konnten, gibt es nun den A-Seiten-Mix komplett via Soundcloud zu hören. Der schließt direkt dort an, wo Hate 2009 aufhörte: massive Breaks, Oldschool über alles und ein Groove, der niemanden mit noch ein bisschen Blut in den Adern still stehen lassen sollte. Von nun Hate auch gerne wieder auf Vinyl!