Wer ist William Onyeabor? Dieser gar nicht so einfachen Frage geht die gleichnamige halbstündige Dokumentation von Noisey und Luaka Bop, dem von David Byrne und Yale Evelev gegründeten Label für eklektische und obskure Musik aus aller Welt, nach. Dabei steht am Ende zwar nur die Feststellung, dass der afrikanische Synthfunk-Produzent nicht mehr über seine Vergangenheit sprechen möchte, doch die lückenreiche Aufarbeitung ebendieser mit Statements von Vertretern der afrikanischen Musikindustrie, Damon Albarn, Femi Kuti, Caribou oder anderen Vertrauten und Fans ist mehr als kurzweilig.
Onyeabor nahm Ende der 1970er die Entwicklung der elektronischen Musik vorweg und verband dafür die traditionellen Rhythmen afrikanischer Musik und Funkgrooves im Stile von James Brown mit Synthloops und repetitivem Gesang. 2013 veröffentlichte Luaka Bop einige seiner Songs wieder und erzeugte damit einen Hype um einen geheimnisvollen Mann, der damit eigentlich gar nicht am Hut haben will. Doch die Musik, die bleibt – und wird bald um eine Cover-Compilation (siehe unten) mit Beiträgen von unter anderen Hot Chip, Joakim, JD Twitch oder Daphni ergänzt.
Mein absoluter Onyeabor-Lieblingstrack ist “Good Name”, der schon in der Original-Version jede Tanzfläche zerlegt, aber dank Auntie Flo auch noch mal im DJ-freundlichen Format daher kommt und mittels Gratis-Download in jedes bessere CD-Mäppchen wandern sollte. No money no money no money no money no money can buy good name!