Dafür, dass Gerry Read erstmals vor knapp zwei Jahren auf dem Bass-Radar lokalisiert wurde, bringt es der junge Brite bereits auf eine stattliche Anzahl von Veröffentlichungen auf Labels wie Dark Arx, 2nd Drop, Delsin und vor allem Fourth Wave. Seine teils wuchtigen Tracks werden stets durch UK-affine Zutaten wie Garage, Deep House oder Electronica-Spielereien aufgelockert. Und dass ein solcher Output irgendwann auch in einem Longplayer münden würde, war nicht allzu schwer zu erraten. Jummy erscheint dieser Tage bei Fourth Wave und ist weit mehr als nur eine lose Ansammlung übrig gebliebener Tracks, sondern vielmehr ein heißer Kandidat für den Schlussspurt um den Titel Album des Jahres. Oder zumindest um einen Platz in den Top Ten.
Unter anderem darauf zu hören: “Let’s Make It Deeper”. Ein filigranes Slowhouse-Monstrum, dass sich langsam anpirscht, sein Vocalsample Schicht um Schicht aus dem Filter herausschält und einen unglaublichen Sog Richtung Tanzfläche entwickelt. Während Andy Stott derzeit mit der Hilfe von Stimmen vor allem dystopische Stimmungen in Zeitlupe kreiert, poliert Gerry Read die Diskokugel auf Minus 4 und lässt dazu Vocals aus den Siebzigern aufblitzen. In beiden Fällen führt das zu großartigen Ergebnissen, keine Frage.