Einige der besten Partys habe ich in besetzten Häusern, ranzigen Kellern oder umfunktionierten Lagerhäusern erlebt. In Jena gab es gleich zwei solcher Orte, war eine Nacht dort mal nicht ganz so gut, war sie immer noch besser als ein normaler Clubbesuch. Weil Techno und House eben nicht nur von der Musik selbst, sondern immer auch den Menschen und Orten leben. In Oakland brannte vor wenigen Tagen während einer Party ein Lagerhaus aus, dabei kamen mehr als 30 Menschen ums Leben. Eine Tragödie, für die ich kaum die passenden Worte finde, die aber für die DIY-Szene wohl weitreichende Folgen haben wird – hoffentlich positive, ganz sicher aber auch negative. Die Bürgermeisterin von Oakland versprach bereits 1,7 Millionen Dollar, um die Bewohner des Lagerhauses zu unterstützen, in Denver und Baltimore wurden ähnliche Orte inzwischen dichtgemacht.
Vor zwei Tagen stellte Terekke den Track “I Wanna What Love Is” zum Gratis-Download im AIF-Format auf Soundcloud online (inzwischen ist der Track wieder down, dafür gibt’s ihn aber im WAV-Format via uploaded.net) und schrieb dazu die folgenden Worte:
„It feels sad to lose people, even if you might not have known them all personally, it’s still a very heavy feeling. DIY spaces have been so absolutely central to my life creatively, communally and spiritually that it hurts to the core to see friends lose their friends. It’s more than i can put into words. To those in Oakland, Rest In Power.“
Ich habe den Track heute schon knapp dreißig Mal gehört, ein typischer Terekke: deep, melancholisch, trotz sechs Minuten Spielzeit viel zu kurz. Keiner sonst verzahnt so wunderschön lo-fi House mit RnB-Vocals und bringt die Sehnsucht zum Überlaufen. Einer seiner besten Tracks, einer der traurigsten Anlässe.