Einmal im Monat funkeln die Polarlichter. Aber nicht (nur) am Himmel, sondern auf dem Berliner Radiosender BLN.FM, wo die gleichnamige Sendung von Zuurb ab 22 Uhr läuft und eine Stunde lang mittels wohlselektiertem Ambient und Electronica entspannt ins Wochenende führt. Doch Thomas Adamski, wie Zuurb eigentlich heißt, ist nicht nur im Radio zu hören, sondern auch immer wieder bei anderen Anlässen und Partys mit Chillout-Floor, zum Beispiel bei den Klangbiotop-Nächten der Audiomassive-Crew im ://about blank. Über zehn Jahre legt Zuurb inzwischen auf, seit 2001 schraubt er zudem auch noch an eigenen Tracks. Wir sind Fans und freuen uns sehr, dass der Berliner uns einen Blick auf seine letzten Musikkäufe werfen lässt… auf 3 Kurze mit Zuurb!
Slow Meadow – Slow Meadow – Hammock Recordings (2015)
Die Kombination aus Streichinstrumenten, Piano und Synthesizer fasziniert mich. “Slow Meadow” bringt diese Instrumente wie kein Zweiter zusammen. Er kreiert diesen wunderbar friedlichen Soundteppich, der einen vollständig in seinen Bann zieht. Veröffentlicht wurde sein Debütalbum auch noch auf dem Label seiner Kumpels Hammock. Das Duo aus Tennessee zählt ja selbst zur Speerspitze des melodischen Ambients. Die beiden Songs “Line Garden Part 1” und “Part 2” entstanden sogar gemeinsam. Besser geht es für den Fan wirklich nicht. Für mich eines der Highlights aus dem vergangenen Jahr.
Bop x Synkro – Telescope – Microfunk Crew (2015)
85 BPM. Wenn einer Songs perfekt auf dieser Geschwindigkeit produziert, dann ist das für mich Synkro. Der Junge begleitet mich schon so lange mit seiner Musik. Jeder Song klingt, als ob er direkt im Himmel produziert wurde. “Telescope”, der in Zusammenarbeit mit Bop entstand, ist einer meiner All-Time-Favorites. Spiele ich sehr gerne in meinen Sets. Während er läuft, schaue ich dabei zu, wie die Leute ihre Augen schließen und innerlich wegfließen. Und genauso geht es mir dabei auch.
Ben Lukas Boysen – Only In The Dark (Pleq Remix) – Moderna (2016)
Das Berliner Label Erased Tapes hat mit Veröffentlichungen von Nils Frahm, Ólafur Arnalds und auch Lubomyr Melnyk erheblich zum Erfolg der modernen klassischen Musik beigetragen. Auch Ben Lukas Boysen hat das Original von “Only In The Dark” über das Label veröffentlicht. Pleq hat im Remix von “Only In The Dark” mit weniger Reverb gearbeitet, dafür aber noch Cello und zusätzliche Piano-Elemente eingewoben. Das verleiht seiner Interpretation gegenüber dem Original etwas mehr Dynamik. Im Hintergrund weht das ganze Lied über eine seichte Brise. Es wäre zu schön, wenn der Remix draußen auf einer Wiese in der Nähe vom Meer eingespielt worden wäre. Live anhören würde ich mir das Stück in diesem Rahmen aber ganz gerne mal. Geht da was, Pleq?
In seiner Radiosendung Polarlichter spielt Thomas Adamski alias Zuurb aller vier Wochen eine Stunde lang “emotional Electronica”. So nennt der Berliner seinen Mix aus weiträumigem Ambient, feinstofflichem House und experimentellem, aber nicht selten auch flüsterleisem Techno. Tagsüber arbeitet Thomas bei Beatguide.me und als Redakteur für BLN.FM.