12.03.2017  /  Sascha  /  Kategorie: 3 Kurze

“Kennst du Vivian Koch?”, fragte mich Daniel Hauser, als wir vor ein paar Jahren im Fatplastics standen und nach Ideen für ein mögliches Booking im Kassablanca suchten. “Sie ist super, höre dir mal ihre Sets an.” Und er hatte Recht, zu einem Booking kam es aber, warum auch immer, leider trotzdem nie. Doch inzwischen hat sich einiges getan. Vivians DJ-Sets schwingen irgendwo zwischen hartem Techno und treibendem House, sind geprägt von New Wave, Electro, Industrial und vielen mehr. Ihre Musik bereitete ihr nicht ohne Grund eine kontinuierlich wachsende Fanbase in Thüringen, Berlin und weit darüber hinaus. Außerdem feiert am 24. März ihre Partyreihe Olympe Fatale Premiere – im Kassablanca! Mit dabei sind neben ihr selbst Inga Mauer und Karete Bu. Darauf 3 Kurze!

Black Marble – MSQ No-Extra – Hardly Art (2012)

Ich freue mich riesig, nun einen meiner momentanen elektronischen Favoriten vorzustellen, welcher abseits des nächtlichen Clubkontextes die Seele erfüllt. Mit dem Wissen dazu, dass der Künstler in Los Angeles lebt und produziert, gestaltet sich dieser Track für mich wohl noch blumiger. Als Kontrast zu den eher energetisch, einnehmenden und nahezu schweren Platten, die für mich im Club einen bestimmten Raum ausfüllen sollen, lasse ich mich daheim umso mehr von sanfteren, elektronischen Begleitern inspirieren.

More Women – Saâda Bonaire – Fantasy Memory (2013)

Neben “Invitation” ist dieses Stück hier definitiv eines meiner Lieblinge des Pop-Art Projektes. Das ursprünglich aus Bremen stammende Kollektiv von Ralph von Richthoven und den beiden Sängerinnen Stephanie Lange und Claudia Hossfeld wollte bereits Anfang der 80er mit ihrem musikalischen Gedankengut „frauenspezifische Themen transportieren“, so der Produzent. Leider kam es damals nur zu einer einzigen Single auf dem Kölner Label EMI Electrola. Glücklicherweise, wenn auch erst dreißig Jahre später, kommt es zu diversen Veröffentlichungen von schon längst vergrabenen Produktionen. Ich denke, dem seit einiger Zeit zelebrierten EBM- und Synthie-Pop-Revival kommen deren verknüpfte Ästhetik aus wavigem Slow-Disco-Funk unserer Generation gut gelegen.

Sunbeam Sound Machine – Wandering, I – Dot Dash (2014)

“Ein Gedanke braucht ferner nicht logisch richtig zu sein.” Ich möchte euch auf keinen Fall diese australische Band vorenthalten, die mich seit einigen Monaten genau in solchen Situationen begleitet, in denen das Leben kurz rechts und links etwas zu rütteln scheint. Dieses Lied greift metaphorisch durch repetitive Fragen im Refrain die schon viel zu oft überphilosophierten Gedanken zwar auf, erlaubt es aber mit seiner melodischen Stimmung, diese ausbremsenden Ströme einfach viel leichter anzunehmen, sogar zu genießen.


Vivian Koch

Die DJ-Sets von Vivian Koch schwingen zwischen House und Techno, sind geprägt von New Wave, Electro, Industrial und vielen weitere Genres. Nicht ohne Grund erarbeitete sie sich so eine kontinuierlich wachsende Fanbase in Thüringen, Berlin und weit darüber hinaus. Außerdem feiert ihre Partyreihe Olympe Fatale am 24. März Premiere im Kassablanca Jena. Mit dabei sind neben ihr selbst Inga Mauer und Karete Bu.