Wurde aber auch Zeit! Nachdem uns Renken aus Hamburg vor drei Jahren mit dem Ashorecast #9 ein Brett von Techno-Electro-Mix ablieferte, können wir ihn heute endlich mal wieder bei uns im Blog begrüßen und auf 3 Kurze einladen. Aufgewachsen im Hinterland Norddeutschlands, wo er seine Zeit unter anderem als Drummer in diversen Hardcore-Bands verbrachte, packte ihn auch schon früh das Techno- und Drum’n’Bass-Fieber. Seitdem hält er seine Ohren stets in alles Richtungen offen. Egal ob Noise, Dubstep, Techno, House, HipHop – Hauptsache, es hat Funk. So wie die drei Platten, die zuletzt den Weg in seine Sammlung fanden und bestimmt auch im Gepäck für seine kommenden Auftritte in der Grießmühle (2.9.) und in Hamburgs Golem (10.9.) landen. Cheers!
Aleksi Perälä – The Colundi Sequence Volume I – Clone (2016)
Der aus Finnland stammende und nun in der Nähe von Cornwall ansässige Aleksi Perälä hat – angeblich und unter sperrlich dokumentierten Umständen mit dem Rephlex-Mastermind und -Gründer Grant Wilson-Claridge – an dieser ominösen Sequenz gearbeitet und seine Musik mittlerweile komplett mithilfe dieser produziert. Laut eigener Aussage “not a tuning system; it’s a sequence based on specific frequencies, often not related to each other in a traditional musical way.” Was daraus entsteht, ist ein sehr zwingendes und in seiner minimalen Klarheit und melodiösen Eigenheit mitreißendes Album, das nun als Volume 1 bei Clone Records veröffentlicht wurde. Eine Platte, die vollständig in ihrer Idee aufgeht und kaum Vergleiche zulässt. Entfernt minimalere und psychedelischere Mills-Phasen und frühen Säkhö-Minimalismus. Dazu stoßen die melodiösen Freiheiten der Rephlex-Schule, aus der Perälä die wichtigsten Tugenden mitgenommen hat.
Convextion – 2845 – a.r.t.less (2016)
Der aus Dallas in Texas, einer der NASA-Hochburgen, stammende Gerald Hanson geht hier unter seinem lange Zeit stillgelegten Convextion-Alias wieder weit über jegliche Elektro- oder Techno-Genregrenzen hinaus und folgt nur seinem eigenen Sternenkompass. Jeder, der sein frühes Meisterwerk als Convextion auf Down Low Music noch in den Ohren hat (und es ist schwer zu vergessen), wird hier wieder direkt in Gänsehaut erstarren. Noch weiter raus, noch besser.
The Fear Ratio – Refuge Of A Twisted Soul – Skam (2015)
Ein etwas übersehenes Meisterwerk der beiden Rave-Rentner Ruskin und Broom, das im Vergleich zu den meisten Solowerken der beiden, aber auch den anderen The Fear Ratio-Veröffentlichungen wesentlich sperriger und schleppender ausfällt. Dies mag auch daran liegen, dass diese LP auf Skam rauskam und den beiden somit wohl kaum Grenzen gesetzt waren in Sachen „schwerer Verdaulichkeit“. Irgendwo zwischen The Bug-artigem, elefantösen Brachial-Dubstep, schwirrender Oldschool-Autechre-Melancholie und eben diesem Skam-Verständnis von HipHop. Perfekt zwischen vielen Stühlen.
Aufgewachsen im Hinterland Norddeutschlands, wo Renken seine Zeit unter anderem als Drummer in diversen Hardcore-Bands verbrachte, landete er später schließlich in Hamburg. Schon früh auch vom Techno- und Drum’n’Bass-Fieber gepackt, hält er seine Ohren stets in alles Richtungen offen. Egal ob Noise, Dubstep, Techno, House, HipHop – Hauptsache, es hat Funk.