Seit über einem Jahrzehnt prägt Philipp Demankowski bereits das Nachtleben von Dresden mit. Angefangen hat alles 2006, als er zusammen mit Conrad Kaden das DJ-Duo The Moroders bildete und die Cosmic Dancer-Partys organisierte, wo unter anderem Todd Terje, Tensnake oder Mr Raoul K an den Decks zu Gast waren. Die Cosmic Dancer-Nächte sind inzwischen zwar Geschichte, dafür ist der Balearic Sunday aber Philipps wahr gewordener Partytraum im dritten Jahr und die erste Adresse für so stilsichere wie vielseitige DJ-Sets in Dresden. Zudem ist Philipp einer der Mitbegründer des Labels Uncanny Valley und Host der sehr empfehlenswerten UV Funk-Shows, die mit Specials von Reggae über Vaporwave bis Afrobeat ein extrem breites Musikspektrum abdecken. Ähnlich vielseitig sieht es auch in der Plattensammlung von Philipp selbst aus – welche drei Platten dort zuletzt hinzugekommen sind, verrät uns der Dresdner persönlich.
Chester Watson – Wicked – POW! Recordings (2016)
Nichts ist deeper als deeper HipHop. Auf Chester Watson hat mich Cuthead aufmerksam gemacht, wofür ich ihm ewig dankbar bin. Er kommt aus Florida und ist wohl immer noch Teenager, was man angesichts dieser Stimme nicht vermuten würde. Der Track hier samplet ein kleines Schnipsel aus dem classic Wizards of Oz-Soundtrack des MGM-Orchesters. Was er draus macht, hat so viel Punch, dass ich im Auto mal fast den Airbag ausgelöst habe beim Kopfnicken.
Lilly Greenham – Relativity – Paradigm Discs (2007)
Ich bin für meine Radiosendungen immer auf der Suche nach Themen. Als ich zum ersten Mal Lilly Greenham gehört habe, wuchs der Gedanke, mal eine Sendung nur mit Musik zu machen, die aus wie auch immer verfremdeten Stimmen besteht. Aber das ist gar nicht so einfach, damit 90 Minuten zusammenzustellen, so dass man über volle Strecke am Ball bleibt. Die Sound Poetry von Lilly Greenham ist jedenfalls bisher immer noch das Beste, was ich in dem Bereich gehört habe. Sie kommt ursprünglich aus Wien und ist auch ausgebildete Sängerin. Stimmen nutzt sie aber durch Loops eher als Strukturgebilde. Man denkt an Musique concrète oder den BBC Radiophonic Workshop. Das entwickelt einen ganz eigenen Drive, der sich beim Auflegen auch gut als on Top-Feature eignet.
Peter Westheimer – Cool Change – Left Ear Records (2017)
Zum Schluss noch Grüße ans Fat Fenders, den Plattenladen des Vertrauens in Dresden, wo ich diese Platte gekauft habe. Scheinbar wurde in Australien auch viel Cosmic gespürt, zumindest erreichen uns gerade viele spannende Reissues und Compilations von dort, die einen ähnlichen Vibe fahren. Peter Westheimer aus Melbourne hatte ich bis dato nicht auf dem Zettel. Ein Versäumnis, denn er sieht einerseits aus wie Brian Eno und klingt anderseits manchmal wie Holger Czukay. Super Referenzen, die ich auch andersrum unterschreiben würde. Das Lied hier kombiniert Lo-Fi-Drums mit einer mächtigen Synth-Trompete und lustigen Percussions. Genau mein Ding. Aber auf Cool Change ist kein schlechter Track drauf. Die Compilation kam gerade erst auf Left Ear Recordings raus und versammelt Aufnahmen aus der Zeit zwischen 1981 und 1993. Sollte man hören.
Schon seit 2006 prägt Philipp Demankowski bereits das Nachtleben von Dresden entscheidend mit. Angefangen hat alles vor elf Jahren, als er zusammen mit Conrad Kaden das DJ-Duo The Moroders bildete und die Cosmic Dancer-Partys im Alten Wettbüro organisierte. Zudem ist Philipp einer der Mitbegründer des Labels Uncanny Valley und Host der sehr empfehlenswerten und musikalisch extrem vielseitigen UV Funk-Shows.