10.10.2017  /  Sascha  /  Kategorie: 3 Kurze

Es muss 2009 gewesen sein, da habe ich das erste Mal Juliane Wolf kennengelernt. In Jena, beim Studium, im Nachtleben oder direkt beim DJ-Workshop im Kassablanca. Dort unternahmen wir beide unsere ersten Gehversuche an den Decks, doch Juliane wurde schnell zur DIY-Sprinterin in Sachen elektronischer Musik. Denn sie legt schon längst nicht mehr nur auf, sondern produziert zudem auch eigene Tracks. Knapp einen Monat ist es her, da hat sie ihr Debütalbum Peaceful Heart auf dem Label Honey Drops veröffentlicht. Inzwischen hat es Juliane, genauso wie mich, von Jena nach Berlin verschlagen. Bald spielt sie live beim Amsterdam Dance Event, doch zuvor verriet sie uns noch, welche drei Tracks zuletzt den Weg in ihre DJ-Sets gefunden haben. Auf 3 Kurze mit Juliane Wolf, cheers!

Laurent Garnier – The Man With The Red Face – F Communications (2000)

Zuallererst mal eine ganz peinliche Geschichte: Diesen überaus bekannten Klassiker habe ich erst 2015 das erste Mal gehört, als Jackmaster ihn im Gewölbe in Köln gespielt hat. Aber ich sage mir, besser spät als nie! Ich stand im Publikum und war völlig von den Socken von diesem fast klassischen Meisterwerk: Der Aufbau, die melodische Komposition, ein bisschen Acid, die Produktion, es ist einfach der Wahnsinn. Hat mich damals sogar zu einem Track inspiriert. Zu Hause habe ich mir das Ding natürlich gleich gekauft und rauf und runter gehört.

Robert Babicz – Above All Colours – Armadillo Records (2017)

Guy J ist ja eigentlich im Progressive House unterwegs, aber sein kürzlich gelaunchtes Label Armadillo Records ist experimenteller und steht bisher eher im Zeichen von Ambient, was mich selbst musikalisch zum Teil auch in diese Richtung getrieben hat. Die ersten Release waren sehr schön und ich habe hier einen Track von Robert Babicz ausgesucht und auf diesem Weg möchte ich Robert auch einmal danken, dass er mich damals gefragt hat, ob ich einen Track von ihm remixen will, was ich natürlich auch gemacht habe – noch unter meinem Ayana Blume-Alias. Er hat mich viel unterstützt und das ist sehr viel wert in der heutigen Szene, wo es nicht immer leicht ist, vor allem als Anfänger. Also vielen lieben Dank dafür!

Phuture – Acid Trax – Trax Records (1987)

Absichtlich habe ich diesen Track erst an die letzte Stelle gepackt – sicher nicht, weil er schlecht ist, im Gegenteil. Allerdings reduzieren mich viele nur auf Acid-Musik, weil ich echt eine krasse 303-Phase hatte. Ich mag den Sound natürlich immer noch, aber ich produziere und spiele noch so viele andere Sachen! Trotzdem haben mich der Acid-Sound und die typischen Drum Machines stark in meiner musikalischen Entwicklung beeinflusst. Umso schöner war es für mich, eine EP auf DJ Pierres Label Afro Deep zu releasen. Ich wusste damals nicht, wohin mit meinen produzierten Acid-Tracks, und ein Freund gab mir den Tipp, es einfach mal bei DJ Pierre zu versuchen. Natürlich war ich super glücklich, als ich kurz darauf eine E-Mail von einem der Gründerväter des Acid zu bekommen. Und noch glücklicher, dass er vier der fünf Tracks geil fand, die ich ihm gesendet habe – hach!


Juliane Wolf

Es hat nicht lange gedauert, da war einfach nur Auflegen nicht mehr genug für Juliane Wolf. Seitdem produziert sie selbst Tracks und veröffentlicht diese auf Labels wie Cinematique, Monog oder Honey Drops, wo vor knapp einem Monat auch ihr Debütalbum Peaceful Heart erschien. Außerdem schreibt sie für das SynMag, spielt demnächst live beim ADE und kommt auch sonst sehr gut rum.