September 2015: Auf einem Parkdeck in Neukölln gibt der Sommer nochmal alles. Trotz untergehender Sonne spazieren die Leute noch in kurzen Hemden umher, halten Afterwork-Talk, nippen an Kaltgetränken. Schnesen und ich legen auf, später spielt eine Band und es geht drinnen mitsamt größerer Anlage und 120 statt 110 BPM weiter. Und einem großartigen DJ-Set von Ena Lind, die wir schon vorher auf dem Schirm hatten, in dieser Nacht aber erstmals live erlebten – und direkt Fans wurden.
Als DJ ist Ena Lind seit 2006 fester Bestandteil der Berliner Szene. Ihre Sets tragen genauso viel Tiefe und Wärme wie Jack und Funk in sich. Zusammen mit Zoe Rasch rief sie zudem das Kollektiv Mint ins Leben. Erst als regelmäßige Clubveranstaltung, auf der sie weibliche House- und Technoacts präsentieren, später folgten noch Musikworkshops sowie eine Booking-Agentur. Wir freuen uns sehr, dass die Berlinerin uns nun einen Blick auf ihre neuesten Musikkäufe werfen ließ… auf 3 Kurze mit Ena Lind!
The Cellar Boyz – Pay Me (Simoncino Dub Mix) – Thug Records (2014)
Die Platte habe ich aus einer Kiste, die ich vor zwei Wochen jemandem ungehört abgekauft habe. Die Kiste ist voller Schätze und ich werde noch einige Zeit damit beschäftigt sein, die durchzuhören. Ich kam nach dem Fund spät nach Hause, hab einen Wein geöffnet, mir einen Plattenspieler ins Bett gestellt und die ganze Nacht Platten gehört. Der Track hier war einer der ersten dabei und ich werde mich wohl noch lange an die Nacht erinnern, wenn ich ihn höre. Das Original von The Cellar Boyz’ “Pay Me” stammt von Ben Cenacs legendärer “Cozmic House EP” von 1986. Der Track hier ist auf der Remixes EP von Simoncino und Nicholas von 2014.
Ansome – Clodgy – Mord (2014)
Ich habe mir die “Penny & Pound EP” von Ansome nach seinem Live-Set im Institut für Zukunft in Leipzig, wo ich an dem Abend auch aufgelegt habe, im Hard Wax gekauft. Ich lege ja nicht besonders viel Techno auf, aber manche Techno-Tracks tun’s mir einfach an. So wie dieser. Ich stelle mir gerne vor, wie Leute Musik produzieren. Bei dem Track hier habe ich irgendwie ein sehr putziges Bild vor Augen. Ich mag dieses Verspielte.
Ugly Drums & Chesney – Raw Basics – Kolour LTD (2015)
Die hier habe ich vor kurzem im Oye in Kreuzberg erstanden. Ich stehe ja drauf, wenn Drums in elektronischen Musikproduktionen nicht nur stur durchrasen, sondern Toms auch als Melodieinstrument eingesetzt werden. Dazu diese monotone Bassline und diese sphärischen Synths. Der Track ist momentan einer meiner absoluten Favoriten.
Als DJ ist Ena Lind seit 2006 fester Bestandteil der Berliner Szene, und ihre Sets tragen genauso viel Tiefe und Wärme wie Jack und Funk in sich. Gemeinsam mit Zoe Rasch rief sie das Mint-Kollektiv ins Leben. Erst als regelmäßige Clubveranstaltung, auf der sie weibliche House- und Technoacts präsentieren, später folgten noch Musikworkshops sowie eine Booking-Agentur.
